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Franziska Giffey zu Gast bei Tourismuskonferenz an der SRH: Impulse für nachhaltigen Tourismus und urbane Mobilität

Bei der internationalen Fachkonferenz versammelten sich über 100 Expert:innen aus ganz Europa, um sich über nachhaltige Stadt- und Tourismusentwicklung auszutauschen. Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey hielt eine Keynote zu diesem Thema.

Zwei Frauen stehen vor einer weißen Wand mit dem roten Schriftzug "srh". Die Frau links trägt einen dunkelblauen Anzug mit einem bunten Schal, während die Frau rechts eine schwarz-weiße Jacke und schwarze Hose trägt.
  • Internationale Fachkonferenz mit über 100 Expert:innen aus ganz Europa
  • Keynote von Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey zur nachhaltigen Stadt- und Tourismusentwicklung
  • Themenschwerpunkte: Elektroschifffahrt, digitale Touristenlenkung und multimodale Mobilitätsangebote
  • Vorstellung praxisnaher Projekte: E-Schiffe, autonome Kleinbusse, smarte Apps und nachhaltige Ausflugstipps

Am 5. und 6. Juni 2025 richtete die SRH University Berlin die internationale Fachkonferenz „Sustainable Local Transport in Tourist Destination Cities“ aus. Über 100 Expert:innen aus Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft aus Europa tauschten sich über Zukunftsthemen nachhaltiger Mobilität und Tourismus aus – ein lebendiger Innovations- und Vernetzungsort mit klarem Praxisbezug.

Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern realisiert, darunter Berlin Partner, visitBerlin, das Mittelstandszentrum Digital Tourism, Mittelstadt-Selstrom, die TU Berlin, das Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Candela, die Riedel Shipping Company, die Deutsche Bank, Call a Bike und Berlin on Bike.

Die Konferenz startete mit Workshops am Donnerstag. Wissenschaftler:innen des NECTAR-Netzwerks aus Spanien, Italien, der Schweiz und Deutschland präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse zu Touristenströmen und digitalen Services. Parallel entwickelten Praktiker:innen aus dem Mittelstand in Workshops des Mittelstandszentrums Digital Tourism gemeinsam mit Mittelstadt-Selstrom Lösungen für intelligente, nachhaltige Mobilität als Erlebnisverstärker.

Ein Highlight bildete der gemeinsame Abend an Bord eines Ausflugsschiffs der Reederei Riedel, die das Schiff großzügig zur Verfügung stellte. Die Fahrt vereinte Wissenschaft und Praxis zu einer lebendigen Stadtrundfahrt auf der Spree – ein stimmungsvolles Networking-Format in Bewegung.

Der zweite Tag begann mit der Begrüßung durch SRH-Präsidentin Prof. Dr. Victoria Büsch, die den interdisziplinären Dialog und die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschule betonte. Es folgte die Keynote von Berlins Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Unternehmen, Franziska Giffey. Sie hob die Bedeutung nachhaltiger Stadt- und Tourismusentwicklung hervor, stellte das neue Wassertourismus-Konzept Berlins vor und bekräftigte die Rolle der SRH als Motor für innovative Lösungen – etwa das Elektroboot-Projekt zum Estrel Congress Center.

„Wenn wir über die Zukunft Berlins sprechen, brauchen wir die Ideen und die Innovationskraft junger Menschen – gerade aus den Hochschulen“, sagte Giffey. Die Veranstaltung griff zentrale Herausforderungen und Chancen für urbane Räume auf: Tourismus abseits der bekannten Pfade, Mobilitätskonzepte der Zukunft sowie die Nutzung digitaler Lösungen für eine klimagerechte Stadtentwicklung.

In thematisch fokussierten Panels diskutierten unter Leitung von Prof. Dr. Frank Wolter renommierte Vertreter:innen aus Forschung, Wirtschaft und Politik über lokale Akzeptanz im Tourismus und ökologische Mobilität. Im Mittelpunkt standen dabei Herausforderungen der Elektrifizierung touristischer Schifffahrt ebenso wie smarte Konzepte zur Steuerung von Touristenströmen und multimodale Angebote wie Leihräder, E-Scooter und künftig autonome Shuttles.

Die Elektrifizierung touristischer Schiffe war Thema des ersten Panels. Die Herausforderungen – insbesondere fehlende Ladeinfrastruktur und eingeschränkter Zugang zu den Stegen – nannte Louise Ahrens, Geschäftsführerin der Solarwaterworld, als besonders hinderlich. Die Firma Candela demonstrierte, dass elektrisch betriebene Fähren schnell fahren und sowohl Touristen als auch Pendlern zugutekommen können. Allerdings bremst eine Geschwindigkeitsbegrenzung zum Ufer- und Umweltschutz den Einsatz moderner Schiffe, obwohl diese kaum Wellengang verursachen. Alle Beteiligten sahen großes Potenzial für den Einsatz solcher E-Schiffe, etwa zur besseren Anbindung von Köpenick oder Potsdam.

Das zweite Panel widmete sich der touristischen Ausrichtung Berlins. Susanna Bernschein von visitBerlin gab Einblicke in den Umgang mit Besucherlenkung in Berlin und erhielt wertvolle Impulse von internationalen Partnern – darunter „Spotted by Locals“ aus den Niederlanden und die Tourismusorganisation Kopenhagen. Ein schottischer Experte erläuterte Methoden zur Echtzeitmessung und Steuerung von Touristenströmen. Zudem berichtete der Geschäftsführer des Estrel, wie touristische Unternehmen Akzeptanz in ihrem Umfeld schaffen und lokale Entwicklung fördern können. Digitale Angebote wie „Naturtrip“ zeigten, wie auch weniger bekannte Orte attraktiver gemacht werden können.

Das dritte Panel fokussierte die urbane Mobilität von Touristen. Hier kamen Betreiber der Hop-On-Hop-Off-Busse, die Deutsche Bank mit ihrem Mobilitätsservice Call a Bike, sowie VOI als Anbieter elektrischer E-Scooter zu Wort. Zukunftsweisend war der Beitrag von IOKI, einer Tochter der Deutschen Bahn, die elektrisch betriebene, auf Abruf fahrende Kleinbusse vorstellte – künftig auch selbstfahrend. Dies unterstreicht das Potenzial technologischer Innovationen für nachhaltige touristische Mobilität.

Nach den Panels hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Berlin aktiv zu erleben: Im Bezirk Neukölln führten fachkundige Guides zu Fuß durch nachhaltige Mobilitätsprojekte, parallel startete eine geführte Fahrradtour mit Berlin on Bike durch die Stadt. Auch Studierende nutzten die Gelegenheiten zum direkten Austausch mit Expert:innen über Forschungsfragen und Kooperationsmöglichkeiten.